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Die Elbersdorfer Wiese

  Störzner, Der Karswald, 1929, S. 26.

Im Staatsforste Karswald liegt am Hörnelwege eine große Wiese, die Elbersdorfer Wiese genannt. Sie gehörte bis 1906 zum entfernt liegenden Rittergute Elbersdorf bei Dittersbach. Und wie kam das?

Darüber meldet uns die Sage folgendes: Einst jagte Kurfürst August der Starke im Karswalde. Auf der Wiese war ein großes Zelt aufgeschlagen. Als die Jagd beendet war, wurde im Zelte Aufenthalt genommen und gespeist. Daran schloß sich ein Glücksspiel, an dem auch der Kurfürst und der Rittergutsherr auf Elbersdorf teilnahmen. Der Kurfürst verlor und schuldete dem Elbersdorfer eine hohe Summe. Da der Landesherr aber nicht so viel Geld bei sich führte, verpfändete er schriftlich jene Wiese. August der Starke vergaß aber, das Pfand einzulösen, und die Wiese wurde nach seinem Tode dem Herrn auf Elbersdorf als Eigentum zugesprochen; jedoch mit der Bedingung, daß er sie nur an den Staat einmal wieder verkaufen dürfe. Und das ist 1906 geschehen. (Vgl. Nr. 198.)

Quellen: