<<< vorherige Sage | Dritte Abtheilung: Ortssagen | nächste Sage >>>

Bernstadt (Bernadzize)

  Frenzel, hist. eccl, Schonav. msc, 
  Ejd. nomencl. in Script. II. 25, 
  Sing. Lus. XIX. 578.

Bernstadt war nach dem Abzuge der wendischen Völker nur ein Dorf, nach einem Bernhard von Biberstein, welcher auf dem Hutberge bei Schönau hausete, Bernhardsdorf oder Bernsdorf genannt. Dieser oder ein Anderer machte aus dem obern Theile eine Stadt und setzte eine Kirche hinein, welcher das ganze Eigen'sche Kirchenlehn einverleibt wurde, welches zuvor Alles zu Jauernick gehört hatte. Wann das geschah, weiß man nicht.

Der untere Theil blieb Dorf, er heißt noch heute Bernsdorf. Die Stadt wurde größtentheils von Tuchmachern bewohnt, die Kirche aber um 1250 erweitert. Nach Andern soll Bernstadt von Markgraf Albrecht von Brandenburg dem Bär im Jahr 900 erbaut und von den Herren von Kamenz zuerst besessen worden sein.

Anmerkungen: Vgl. Sagenbuch der Lausitz, I. 136; 137; 138.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862