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Die Schauenburg wird neu gebaut und zerstört

Die Aebte von Reinhardsbrunn hatten befürchtet, es möge sich irgend ein Feind des festen Schlosses Schauenburg, das Eigenthum des Klosters war und diesem sehr nahe lag, bemächtigen und ihnen daraus mancherlei Schaden zufügen, daher sie das Schloß bis auf weniges abgebrochen hatten. Ein späterer Abt, Ludwig, aber erbaute die Burg wieder und übergab sie einem Grafen von Henneberg in treue Hand und Obhut, damit es in dem Krieg, welcher in jener Zeit um das Thüringerland zwischen Markgraf Heinrich von Meißen und der Herzogin Sophia von Braband geführt wurde, nicht in fremde Hände komme. Graf Herrmann von Henneberg behauptete auch während des ganzen Kriegs das Schloß, allein endlich nahm Markgraf Heinrich, unter dem Vorwandte, daß von dieser Burg aus dem Lande Schaden zugefügt werde, sie dennoch ein und zerstörte sie gänzlich, welches Schicksal die Schlösser Kalenberg, Rudolphstein, Lichtenwalde u. a. mit ihr theilten. Und schon seit so langer Zeit ist die Burg verödet. Nur von Schätzen, die unter dem alten Burgplatz vergraben liegen sollen, gehen im Volke unbestimmte und schwankende Sagen, wie dieß bei so vielen Ruinen der Fall ist.

Quellen: