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Der brennende Schatz bei Gr. Lubolz

Bei Gr. Lubolz ist eine Flur, die heißt Kabla. Dort zeigt sich ein Irrlicht. Das will angeben, daß dort Gold vergraben liegt, daß dort „ein Schatz brennt“. Das Irrlicht ist die Seele von dem, der das Geld vergraben hat. Sie findet keine Ruhe und sucht nun einen Lebenden, der nach dem Golde gräbt, den Schatz hebt und damit die arme Seele erlöst. Wenn man weiß, wie man es machen muß, ist es ganz leicht. Viele Leute hatten früher das 6. und 7. Buch Mosis. Wer darin zu lesen versteht (und das muß man rückwärts lesen), der findet alles beschrieben, und der wird den Schatz finden. Wer aber ohne Kenntnisse in der Nacht das Graben versuchen will, den äfft das Irrlicht, daß er den rechten Ort nicht findet, wenn es ihm nichts Schlimmeres antut.

Quelle: Robert Scharnweber & Otto Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau N.-L., Berlin 1933