<<< zurück | Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete | weiter >>>

Der Mönch Antonius mit seinem Schweine

  M. I, Nr. 70; II, Nr. I 233; 
  Flachs, Pirnaer Sagen und Geschichten, 1918, S. 6; 
  Gräße, Bd. I, Nr. 174; 
  Pirnaer Annalen, a. a. O., S. 400.

Unter den Bettelmönchen zu Pirna soll auch ein Antonius (um 1488) geheißen und sich jährlich ein Schwein aufgezogen haben, wie er denn demselben ein Glöckchen angehangen und solches in der Stadt herumlaufen lassen. Wenn nun solches auf den Gassen von den Bürgern gemerkt und gehört worden, sollen sie gesagt haben: «Wir müssen Herrn Antonius' Schweine auch was zu essen geben», und da hat es von manchem eine Butterschnitte, von andern etwas anderes bekommen, daß also Herr Antonius mit seinem Schwein sich ganz wohl befunden.

Anm.: Der heilige Antonius ist der Schutzherr der Schweine. Zu des großen englischen Dichters Geoffreh Chaucer's Zeit (I340-1400) war es in London nur den Schweinen des Stiftes vom heiligen Antonius, die alle Glöckchen trugen, gestattet, sich nach Herzenslust in den Straßen umherzuwälzen.

Quellen: