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Der Teufelsstein und der Teufelsgrund im Wießbachgrunde

  M. I, Nr. 13; II, Nr. 608; 
  Hofmann, Das Meißner Hochland, S. 437, 438; 
  Gräße, Bd. I, Nr. 199.

In dem Weißbachgrunde, der zum Teil böhmisches, zum Teil sächsisches Besitztum ist, erblickt man an dem sogenannten Neuweg eine hohe Felsenmasse, den sogenannten Teufelsstein, d.h. einen von der Natur abgerundeten großen Stein in form eines Mühlsteins, auf welchem querüber noch ein mächtiger Hebebaum liegt, der, weil er seit undenklichen Zeiten sich hier befindet, für versteinert gehalten wird. Da nun beide Gegenstände hierher nicht von menschlichen Händen gekommen sein können, so berichtet die Sage, ein Mühlbursche habe eines Tages diesen Stein seinem Meister entwendet und durch die Hilfe des Bösen mittels dieses Hebebaumes auf jenen Felsen gewälzt, um seinen Meister zu ärgern; er habe dann nach vollbrachter Arbeit den Hebebaum obenauf gelegt, sei aber mit dem Teufel in Streit geraten und dieser habe ihn vom Felsen herabgestürzt.

Weiter in dem Grunde erblickt man auf böhmischer Seite die von Bäumen versteckte Teufelswand, durch welche der verborgene, 50 Schritt lange und 15 bis 20 Ellen hohe, ganz schmale Zaubergang führt. Hier soll sich einst ein von einem Jäger verfolgter Wildschütze unsichtbar gemacht haben und durch jenen Gang entkommen sein.

Anm.: In den Mitteilungen des Nordböhmischen Excursions-Clubs I, 1878, S. 134 f wird die Sage auf den Oberlausitzer Hexenmeister Pumphut und die herrschaftliche Mühle zu Khaa bei Schönlinge bezogen. Vgl. hierzu Paddler, Der neue Kammweg, Leila 1904, S.115, und hier Nr. 80

Quellen: