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Der wilde Jäger im Sebnitzer Walde und der Hans Märten

  M. I, Nr. 26; II, Nr. 553; 
  nach mündlicher Überlieferung im "Grenzblatt", Nr. 30, 1893, Beilage

Wie in vielen Gegenden Deutschlands, so soll auch im Sebnitzer Walde der "Bann- Dietrich" sein Wesen treiben. Viele wollen ihn des Nachts mit seiner kläffenden Meute über die sogenannte Pferdekoppe haben ziehen sehen. Auch geht auf dem hinteren Teile des Höhensrückens, der sich vom Ziegenflusse bis zum Sebnitzer Walde hinzieht und heute noch der „Hans Märten“ genannt wird, bei Nacht ein Jäger gleichen Namens um, bald mit, bald ohne Kopf, den er dann unter dem Arme trägt. Die Sage erzählt von ihm, daß er, einst von Wilddieben an jener Stelle festgehalten, verkehrt an einem Baume aufgehangen worden sei und so einen jämmerlichen Tod gefunden habe. Nach anderer Überlieferung soll der Name Hans Märten auf einen Sonderling Mstr. Martin Endler zurückgehen, der im 18.Jahrhundert die jetzt noch nach ihm benannten Felder besessen hätte. Da er sich selbst entleibt habe, sei er vom Schinder dort außerhalb des Weichbildes begraben worden.

Anm.: Zur Lage der Felder siehe Meiche: „Das Flurbild von Sebnitz“ (=Obersächs. Heimatstudien Heft 3), 1925, S. 46 f. - Der „wilde Jäger“ ist eine Erinnerung an den höchsten germanischen Gott Wuotan oder Odin. - Andere sächsische Überlieferungen vom „wilden Jäger“ siehe M. II, Nr. 532 - 563 (Winddämonen)

Quellen: