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Berndietrich in der Gegend von Neustadt

  M. II, Nr. 552; 
  Nach Mitteilungen des Nordböhmischen Exkursionsklubs, XXV. Jahrgang, S.383

Der Vater einer Frau aus dem böhmischen Orte Wölmsdorf an der sächsischen Grenze war in seiner Jugend in einer Mühle bedienstet, welche bei Neustadt im nahen Sachsen sich noch heute befindet. Die Müllerknechte gingen einst fischen. Heimlich gingen die Müllerburschen ihnen nach und fischten von der anderen Seite. Plötzlich hörten sie Hundegekläff. Sie glaubten, die Knechte hätten den Hund aus der Mühle mitgenommen. Immer mehr weiße Hunde wurden sichtbar, und die anderen Anzeichen sagten ihnen, daß Berndietrich vorbeiziehe. - Derselbe Mann mußte einst in Rückersdorf bei Neustadt Heuschober bewachen. Ein Hund wachte mit ihm. Plötzlich hört er die vielen Hunde des Berndietrich kläffen und heißt den Hund mitjagen. Derselbe verläßt ihn und kam nie wieder. Am anderen Tage fand er in der Wachhütte ein Stück Pferdefleisch. - Jemand ging einmal von Rückersdorf nach Neustadt und mußte durch ein kleines Wäldchen. Zu Tode erschrocken sah er plötzlich, daß ein Mann in Jägertracht, aber ohne Kopf, mit angelegtem Gewehre auf ihn zielte. Er ging mit schlotternden Beinen heim, ward krank und starb. (Vergl. Nr. 68, 70, 72 und 73.)

Quellen: