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Unheimliches im Walde bei Schönbach

  M. II, Nr. 328. Mitgeteilt um 1900 von Schuhmachermeister H. Schlenkrich, Neustadt

Im Walde zwischen Schönbach und Krumhermsdorf ist es schon seit Menschengedenken nicht geheuer. Wer in der Geisterstunde durch den Wald geht, sieht zuweilen auf dem Berge Feuerstrahlen, die sich nach und nach zu einer feurigen Kugel zusammenballen, welche den Berg herabrollt bis zu dem Wege, auf dem der späte Wanderer schreitet. Dort bleibt die Kugel stehen und sprüht nach allen Richtungen Funken wie bei einem Feuerwerke. Dazu ertönt von allen Seiten schauerliches Gebrüll und angstvolles Wimmern und ohrenbetäubendes Kettengerassel. Mit dem Glockenschlag eins aber löst sich der Spuk - Andere sahen eine große Tonne mit gewaltigem Getöse den Berg herabkollern oder hörten Tritte eines unsichtbaren Verfolgers hinter sich, der erst beim Hänsch-Hübel an der Schönbacher Grenze zurückblieb.

Quellen: