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Der gute Engel zu Hohnstein

  M. I, Nr.82; II, Nr. 242; 
  Gräße, Bd. I, Nr. 205; 
  J.M. Weiße, Topographia oder Historische Beschreibung von Hohnstein, Magdeburg 1729, 4, S.73 ff.; 
  Unschuld. Nachrichten 1717, S. 215 - 232.

Auf dem alten Schlosse zu Hohnstein in der Sächsischen Schweiz hat sich zu Anfang der Regierung des Kurfürsten Moritz angeblich der Geist des Gebirges in Gestalt eines acht- bis neunjährigen Mägdleins häufig sehen lassen, indem er zu einem Mädchen von gleichem Alter kam, dieser bei ihren Arbeiten beistand, Geld brachte und mit ihr über den neuen Glauben sprach. Diese Erscheinung hat so viel Aufsehen gemacht, daß der damalige Amtsschösser, Johann Schultes, darüber an den Kurfürsten berichtete, der jedoch befahl, die Sache auf sich beruhen zu lassen, nachdem der von ihm deshalb befragte Dresdner Superintendant Daniel Greser, ein gar sonderbarer Mann, in einem noch vorhandenen Gutachten die Erscheinung entweder für ein Gespenst des Teufels oder für eine Erdichtung des Vaters des Mädchens erklärt hatte, weil er niemals gehört noch gelesen habe, daß Gott jemandem gemünztes Geld durch ein Gespenst zugeschickt habe.

Quellen: