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Der Bischofsstab und die Entenplatsche am Valtenberge

  Dr. Pilk, Neukirch am Hohwalde 1886, S. 84.

Im Haldenwald verborgen liegt ein Bischofsstab. Ein eigentümlicher Zauber ruht auf diesem Gebilde. Wer es findet und zugleich den Ort der Entenplatsche kennt, der, so spricht die Sage, wird Goldes Genüge haben; denn er ist dann im stande, den Schatz des Valtenberges, die Braupfanne, angefüllt mit Goldstücken, nach der schon mancher gegraben hat, zu heben.

Nach Einigen soll der Bischofsstab vor Jahren von Waldarbeitern bereits gefunden, jedoch spurlos wieder abhanden gekommen sein.

Andere wollen wissen, es sei ein Stein mit der eingemeißelten Figur eines Krummstabes zum Turmbau auf dem Valtenberge verwendet und daher die Aussicht auf Erwerbung der Braupfanne für immer vernichtet worden.

Der große, schwarze Stein aber mit dem Entenfuße existiert noch heute; er liegt gegenwärtig bei dem Restaurant, wo der Fahrweg nach Neukirch und der Hohwaldstraße führt.

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke