<<< zurück | Sagenbuch der Sächsischen Schweiz | weiter >>>

Der Geist bei den Sauteichen

  Mündlich.

Der ehemalige Besitzer des Hainersdorfer Lehngutes, Namens Sauer, war ein hartherziger Mann. Zur Strafe dafür konnte er im Grabe keine Ruhe finden und mußte auf seinem Gute umherirren. Endlich bannte ihn ein kluger Mann an die sog. Sauteiche zwischen Steinberg und Hasenberg bei Sebnitz; hier schreckt er den nächtlichen Wanderer, indem er bald als weißer Hirsch, bald als Hund mit feurigen Augen und roter Zunge, bald als Schlange erscheint. Auch schwingt er sich gern auf vorbeifahrende Wagen, worauf dann die Pferde in rasender Eile davonjagen.

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke