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Kirschau

Vom Schlosse Kirschau soll ein unterirdischer Gang, unter dem Bette der Spree hinweg, bis auf die Budissiner Straße hinter Postewitz führen.

Bei der Erbauung des Kirschauer Schlosses, welche einem Fräulein von Steinkirch zugeschrieben wird, soll eine Freundin der letzteren, ein Fräulein von Nostitz, die Erbauerin der Kirche zu Schirgiswalde, zu der Ersteren gesagt haben, sie vertraue fest, dass ihr Schafstall (die Kirche) eine längere Dauer haben würde als das Felsennest ihrer Freundin. Die Prophezeiung ist in Erfüllung gegangen, denn nicht gar zu lange hat's gedauert, da ist die Burg als ein Raubschloß eingeäschert worden. Aber die Kirche von Schirgiswalde steht heute noch.

Anmerkungen: Vergl. die Kirschauer Sagen des I. Bandes No. 264 und 265

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862