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Die Frösche in Duben

  R. Scharnweber & O. Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933

In Duben gibt es so wenig Wasser, daß ein Kuckuck, der sich dort anbauen wollte, verdurstete. Deshalb schreit in Duben kein Kuckuck, wenn nicht einer einen an seiner Kuckucksuhr hätte. Aber der schreit auch nicht ordentlich. Früher soll es mit dem Wasser auch besser gewesen sein. Da gab es ein paar Puhle. In dem einen solcher Wasserlöcher waren sogar Frösche drin. Im Sommer aber mußten die Frösche getränkt werden. Dazu hatten sich die Dubener einen Mann angenommen, der hieß Luck. Nun war das aber dem Mann zu viel Arbeit und er dachte darüber nach, wie er die Padden wohl los werden könnte.

Eines Tages war die Hitze sehr groß. Der Puhl war fast ausgetrocknet und als der Mann mit dem Eimer an das Loch kam, schrien die Padden schon nach ihm: “Luck,Luck!“ Da wurde der Mann sehr wütend, nahm einen Knüppel, drosch auf die Padden los und jagte sie durch den Terpter Busch nach dem Spreewalde. Bei der Flucht rannten die Padden öfter die auf ihrem Weg stehenden Birken an und die sind bis auf den heutigen Tag noch krumm davon.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz