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Höckendorfer Silberbergwerke

Konrad von Theler, welcher so wie seine Vorfahren den Pferden silberne Hufeisen aufschlagen ließ und, wo er ritt, Geld ausstreute, damit man wisse, welchen Weges die Theler gezogen waren, soll am 9. Sonntag nach Trinitatis, am 25. August 1557, um es in seinem Hochmut dem Herzog Albrecht in der St. Georgsgrube in Schneeberg gleich zu tun, der Ritterschaft der Umgegend ein glänzendes Gastmahl in seiner reichen Silbergrube Zur goldenen Krone gegeben haben, in welcher die Knappen Tische und Bänke aus den edelsten Metallen gehauen hatten und alles Geschirr der Tafel von gediegenem Gold und Silber war.

Als man nun tief unter der Erde in wilder Lust schwelgte, zog von Bärwalde her ein furchtbares Gewitter auf, entlud sich unter orkanähnlichem typ:Sturm mit Wolkenbrüchen über das Tal der wilden Weißeritz. Der über sieben Ellen hoch angeschwollene Fluss stürzte sich mit solcher Macht in das offenstehende Mundloch der Krone, dass Ritter Theler mit all seinen Gästen und Dienern da unten ertrank und das kostbare Geschirr und zur Prunkschau aufgestellte Silbererz verschüttet und verschwemmt wurde.

Quelle: Friedrich Wrubel, Sammlung bergmännischer Sagen, 1883