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Der Ameisenberg bei Oybin

  Gräve S. 189. 
  Grässe S. 529.

In dem engen Thale, welches nach dem Oybin hinführt, hauste in uralten Zeiten ein wildes und rohes Riesengeschlecht, das von Jagd und Raub lebte und einen schrecklich sündhaften Wandel führte. Gegenüber wohnte aber ein frommer Einsiedler in seiner stillen Klause, der drohte den Sündern mit des Himmels Strafe, aber sie verlachten ihn und trieben es nur noch toller als zuvor. Da ergrimmte der fromme Mann und verwandelte das ganze Volk in Ameisen, auf daß sie ihr Lebtag ein unruhiges, unstätes und mühevolles Leben führten und von Thieren und Menschen verfolgt würden.

Anmerkungen: Auch No. 97. erzählt von einem Riesen.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862