<<< vorherige Sage | XLIV. Gespenstige Thiere | nächste Sage >>>

Vom Hecht im Koblosee IV

  Neu-Zauche

Einstmals ging ein Mann mitten im Winter nach dem Koblosee, um zu fischen. Zu dem Zwecke hatte er eine Axt mitgenommen und hieb mit derselben ein grosses Loch in das Eis. Alsobald zeigte sich ein ungeheurer Hecht in dem Loche. Der Bauer ergriff sofort seine Axt, hieb mit derselben nach ihm und traf den Hecht so, dass die Axt mitten in dem Kopf desselben fest haften blieb. Darauf zog er den Hecht an der Axt aus dem See und lief mit seiner Beute schnell nach Hause. Als er aber zu Hause angekommen war, war der Hecht verschwunden. Da merkte er, dass es der Kobold des Sees gewesen war, welchen er gefangen hatte.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880