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Die Entstehung des Klosters Laach

  Sch.

Auf waldbedeckter Höh',
Nicht fern vom Laachersee,
Da lebt in seinem Schloss
Ein Ehepaar kinderlos:

Der Pfalzgraf Heinrich war
Und Adelheid dieß Paar;
Durch Gottesfurcht bekannt
Bei Jedermann im Land.

Und Beide wünschten sehr,
Dir Maria zu Ehr'
Und dir St. Nikolaus,
Zu bauen ein Gotteshaus.

Doch ihnen macht viel Qual,
Weil immer schwankt die Wahl,
Wo sei der beste Ort
Zum Bau, ob hier, ob dort.

Da zeigt in dunkler Nacht,
Mit wundervoller Pracht,
Erhellt sich See und Thal
Von tausendfachem Strahl.

Ihn schaut mit Wonn' ihr Blick,
Kein Zweifel bleibt zurück,
Daß Gott ihr Werk gefällt,
Und wo's sie hingestellt.

Alsbald steigt auf am Rand
Des See's durch Menschenhand
Des Tempels Prachtgebäud',
Der frommen Herzen Freud'.

Das Thal, erst rauh und wild,
Wird bald zum Fruchtgefild;
Viel Pilger zu ihm wall'n
Und Psalmen in ihm schall'n.

Quelle: J.H.Schmitz, Sagen des Eifellandes, 1. Band, Trier 1847