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Der Hexenmeister in Rietzneuendorf

Das war ein Mann, der immer das schönste Vieh im ganzen Dorfe hatte; es mochte ein noch so ungünstiges Jahr für die Viehhaltung sein, er hatte niemals Unglück in der Viehwirtschaft. Beim Stollereiten waren seine Pferde immer die ersten, und wenn welche verkauft werden sollten, nahmen die Käufer stets die von dem Hexenmeister. Auch seine Gärten und Felder hatten immer die schönste Frucht, und Unglück traf ihn nie. Einmal hatte er den wunderschönsten Klee in seinem Garten. Als er nun mal nicht zu Hause war, holte sich spät abends sein Nachbar eine Karre Klee. Am andern Morgen traf der Zauberer den Dieb auf der Straße und sagte zu ihm „Dein Pferd ist gefallen“, und als der Mann schnell nach Hause rannte, war das Unglück schon geschehen. Als der Hexenmeister tot war, ging unter seinen Nachfolgern die Wirtschaft zurück und zugrunde.

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