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Der Teufel und die Kirche in Riedebeck

Als die Mönche den Bau der Riedebecker Kirche beendet hatten, kam einstmals der Teufel in die Gegend. Er ärgerte sich über das neue Gotteshaus und gedachte es zu zerstören. In einer Schürze sammelte er große Steine und mächtige Klumpen Erde, und ehe er sein Werk begann, stellte er sich hinter den grünen Berg an einen großen Abhang, um sich einen genauen Plan zu überlegen. Die Schürze aber hatte ein Loch, und durch das Loch fiel plötzlich ein mächtiger Stein dem Teufel auf den Menschenfuß. Er schrie laut auf und flog in voller Wut der Kirche von Riedebeck zu. Den Schrei des Teufels hatte aber ein Priester gehört; er lief vor die Kirche und sah den Teufel durch die Luft herangesaust kommen. Schnell streckte er ein Kreuz dem unsaubern Geist entgegen, und der ließ nun den ganzen Inhalt seiner Schürze zu Boden fallen, weil er seine Hände vors Gesicht halten mußte. Die Erdmassen liegen noch heute im Sumpf und heißen Borchelt. Der Stein liegt noch auf dem Königsberg und ist unter dem Namen Teufelsstein allgemein bekannt.

Quelle: Robert Scharnweber & Otto Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933;