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Sage des Monats Januar 2020

Der Kreuzstein von Sonnewalde

Vor über 350 Jahre starb in einem Dorfe bei Sonnewalde ein Lehnsbauer. Er hinterließ einen Sohn als einzigen Leibeserben. Bald nach dem Tode des Bauern kam der in die Fremde gegangene Bruder des Erblassers in die Heimat zurück. Er fand seinen Neffen im Besitz des Hofes, an den er glaubte Forderungen zu haben, deren Begleichung er verlangte. Es kam hierüber zu ernsten Zerwürfnissen zwischen Oheim und Neffen, so daß das Gericht in Sonnewalde zur Schlichtung angerufen wurde. Als beide Parteien an dem angesetzten Gerichtstage vor dem Kirchhainer Tor zusammentrafen, um gemeinsam zur Gerichtsstelle zu gehen, gerieten sie wiederum in Streit, bei dem der jähzornige Neffe seinen Oheim durch zwei Stiche mit dem Brotmesser tötete . Das höchste Gericht der Niederlausitz in Dresden verurteilte den Mörder zum Tode durch das Schwert, nachdem er vorher gepeinigt und zur Richtstätte geschleift worden wäre. Zur Erinnerung an diese Mordtat wurde ein Denkstein am Tatort errichtet, der ein Kreuz und daneben ein Messer zeigt.

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