<<< zurück | 8.Kapitel: Räubergeschichten, Mord und Totschlag | Weiter >>>

Der Mordbaum beim Grabig

Es war einmal ein Bauer in Döbern, der war mit dem Gendarmen Feind und wollte ihm ein Schaden tun und hatte das verschworen. Das hatte der Gendarm erfahren. Einmal traf der Gendarm den Bauern in der Heide und da wollte er wilddieben. Der Gendarm war zu Pferde und der Bauer zu Fuß und als ihn der Gendarm fangen wollte, lief er hinter einen Baum und machte seine Flinte fertig, und der Gendarm ritt immer um den Baum und wollte ihn mit seinem Säbel schlagen und verwunden. Er konnte ihn aber nicht kriegen. Mittlerweile, wie sie immer um den Baum herum waren, hatte der Bauer seine Flinte fertig geladen und nun schoß er den Gendarm tot. Nachher kam die Sache raus und der Bauer kam „in Priesonk“. Aber da, wo er den Gendarmen totgeschossen hatte, pflanzte man eine Fichte, und das ist auf dem Wege von der Chaussee nach Pahlsdorf zu.

Quelle: Robert Scharnweber & Otto Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau N.-L., Berlin 1933