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Von dem Grafen zu Solms auf Sonnenwalde

  Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862

Vom Grafen Philipp zu Solms auf Sonnenwalde bei Luckau geht die Sage, er habe einmal vierzig Bären zu gleicher Zeit gefangen, die vielen Schaden angerichtet. - Als er 1548 zu Frankfurt am Main zum Sterben kam und das heilige Mahl begehrte, da ist er trotz seiner Krankheit vom Bett aufgestanden, hat gesagt: „Ich hab' all mein Lebtag mich nicht geweigert, zu reiten und zu fahren; nun, so will ich auch rüstig und tapfer aufstehen zu dieser meiner letzten Reise“, hat das heilige Sacrament stehend als ein treuer Himmelsritter empfangen und ist bald darauf selig entschlafen. - Zu Anfang des 17. Jahrhunderts residierte zu Sonnenwalde Graf Otto zu Solms, das war ein gelehrter Herr, hatte viele seltsame Tiere und auch ein Mägdlein, das 3 Jahre lang nichts gegessen, sondern nur bisweilen von des Herrn Grafen Mutter mit Balsam und lieblichem Geruche erquickt worden.

Quellen: Robert Scharnweber & Otto Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933