<<< zurück | 1.Kapitel: Allerlei Spuk | Weiter >>>

Der Reiter an Niewitzens Eiche

An Niewitzens Eiche auf dem Wiesenwege von Kreblitz nach Gießmannsdorf trifft man um Mitternacht einen Reiter ohne Kopf. Er hält auf einem Falben und kommt einem entgegen, wenn man bald an der Eiche ist. Das soll ein Ritter sein, der keine Ruhe im Grabe hat, weil er einen Unschuldigen hat an die Eiche hängen lassen. Wenn man sagt: Alle guten Geister, ist er weg. Wenn man aber Mut hat und auf ihn zugeht, dreht er den Gaul um und reitet langsam neben einem her an die Eiche. Da hängt ein Toter. Nimmt man den ab und spricht kein Wort dabei, ist der Reiter erlöst und man bekommt einen Schatz. Aber es hat sich noch keiner getraut, dem Reiter zu folgen, weil er ein sehr schreckliches Gespenst ist. Wer im helfen soll, muß ein Sonntagskind sein.

Quelle: Robert Scharnweber & Otto Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933