Der Schwurbaum bei Prierow

Wenn man von Brand nach Golßen geht, kommt man bei Prierow auf die große Straße. Da wo die Wege zusammenkommen steht ein halbes Dutzend Kienen. Einer der Bäume hat eine Verzweigung, die sieht aus wie eine Schwurhand. Die Leute sagen, daß der Baum noch nicht alt ist. Aber das schon lange vorher ein genau so gewachsener Baum das gestanden hat. Der ist aber vom Blitz getroffen worden. Wenn jemand, der einen Meineid geschworen hat,an dem Baum vorbei ging, dann schlugen die Zweige wie wild durcheinander. Das wird der neue Baum auch machen, wenn er das gewisse Alter erreicht hat. Und weil er auch gerade wieder wie eine Schwurhand gewachsen ist.

Quelle:

• Robert Scharnweber & Otto Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933
• www.zeitstimmen.de