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Klostersage aus Bad Gottleuba

  M. II, Nr. 948; Sachsens Kirchen-Galerie, S. 30; 
  Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Pirna, Sp. 284, 286.

Die sehr alte Kirche in Gottleuba soll vor der Reformation zu einem dort befindlichen Kloster gehört haben, von welchem aber keine Spur mehr vorhanden ist. Es geht nun die Sage, daß dieselbe einst viel kostbare Kirchengeräte und andere Schätze besessen habe, welche bei dem Wegzuge der Mönche teils verschüttet und vergraben, teils weggeführt worden sein sollen, und wovon die Urkunden und Verzeichnisse, wie es heißt, noch in einem Kloster in Böhmen aufbewahrt werden. - Jetzt wird behauptet, es sei noch ein unterirdischer Gang vorhanden, der von der Kirche über den Marktplatz (Keller der alten Garküche) bis zur Hänselmühle (Kapelle) gelaufen sei. - Auch von einer großen Dechanei zu Gottleuba wurde gefabelt.

Anm.: Für die Sage fehlt jeder urkundliche Nachweis; vielleicht hängt sie zusammen mit der alten Bergmannskapelle von den 14 Nothelfern zu Gottleuba (vgl. hier Sage Nr. 156). Übrigens finden sich ähnliche Sagen in vielen Orten an der böhmischen Grenze, wo sich aber meist nachweisen läßt, daß sie jedes tatsächlichen Hintergrundes entbehren.

Quellen: