<<< zurück | Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete | weiter >>>

Die Höhlen am Frindsberg

  Von Erich Rawolle in der «Heimat», Jhg. 1, Nr. 9.

Bei den ersten Häusern von Porschdorf, dort, wo die beiden Bäche Polenz und Sebnitz ihre Wasser vereinen und wo die Straße im «Tiefen Grund» von Hohnstein herabkommt, zieht sich ein schmaler, steiler Bergrücken zum «Brand» hin. Das ist der Frindsberg. - Es gibt Leute, die sagen, der Name müsse eigentlich «Prinz»berg lauten. Sie erzählen davon eine alte Sage.

In jener Zeit, als noch all die Burgen ringsum auf den Bergen standen und ihre Herren oft miteinander in Fehde lagen, ist auch einmal ein Prinz vom Ritter des Goßdorfer Raubschlosses verfolgt worden. Er floh im Sebnitztal abwärts, nur von einem Knappen begleitet. Die Verfolger waren dicht hinter ihm. Um diese zu täuschen, verließ er das Tal, stieg an den Hängen des Frindsberges hinauf und verbarg sich in der großen Höhle am Nordhang. Nach einiger Zeit suchten die Feinde aber doch diesen Bergrücken ab. Als sie an die Höhle kamen, fanden sie breit vor den Eingang ein feines Spinnennetz gewoben. Der Führer sah es und sagte: «Hier drinnen kann er nicht sein, sonst wäre das Netz zerrissen. Eilt weiter zur anderen Höhle!» - So war das Leben des Prinzen gerettet.

Anm.: Der Frindsberg war eine Warte. Sie gehörte zum Verteidigungssystem der Burg Hohnstein. Bereits 1456 waren die Wehranlagen auf dem «Frundisberg» verfallen.

Quellen: