<<< zurück | Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete | weiter >>>

Blutzeichen in Pirna

  Flachs, Pirnaer Sagen und Geschichten, 1918, S. 21.

In Petermanns Pirnischer Chronik (1729) werden aus der Stadt folgende Blutzeichen bekundet:

Am 16. Juni 1637 hat sich bei der Heintzin-Bäckerin auf der Langengasse in gekochten Erbsen einiges Blut sehen lassen. Desgleichen bei ihrem Eidam in der Barbiergasse in gekochtem Rindfleisch, welches zwei Tage vorher bei seiner Schwiegermutter abgekocht worden. Am 17. Juni dieses Jahres ist bei der Schwäbin am Schiffte ein Kürbis aufgeschnitten und an etlichen Stellen in demselben Blut gesehen worden.

Am 10. Juni 1645 hat sich bei einem Tuchmacher in Pirna ein Blutzeichen an Heidegrütze merken lassen, den 14. darauf auch dergleichen bei Herrn George Seidel, Konrektor der Stadtschule, an gekochtem Kohle.

Den 8. August 1672 haben zu Copitz bei Christoph Bäcker gekochte Heidegrütze rote Tropfen wie klar Blut von sich geschwitzet. Den 8. Juli 1675 ward vorm Obertore bei einem Schlosser gekocht Rindfleisch zu Blute. Den 14. August 1683 ist bei Gottfried Haucke, Weißbäcker am Elbtore, ein gekochter Wassergries, den man Sonnabends vorher abgekocht, rot als blutfleckig worden. Dergleichen ist an einem angekochten Heidegrütze bei Herrn Haschken, Stuhlschreiber allhier, wenige Tage hernach auch geschehen.

Quellen: