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Eine Zigeunerin spricht den Feuersegen über Seeligstadt

  F. B. Störzner, Die Masseney in Sage und Geschichte, Dresden 1927, S. 90

Im 7jährigen Kriege kam eines Tages eine alte Zigeunerin nach Seeligstadt. Sie war krank und flehte um Aufnahme, die sie auch in einer Familie fand. Nach einigen Wochen konnte sie das Dorf gesund verlassen, und zum Dank für die freundliche, liebevolle Pflege sprach sie über Seeligstadt draußen vor dem Dorfe den Feuersegen aus. 100 Jahre solle der Ort vor jedem Schadenfeuer bewahrt bleiben. Und das hat sich tatsächlich auch erfüllt., und zwar bis zum 19. Juli 1881, da das Dorf erstmalig wieder von einem großen Brandunglücke heimgesucht ward. Seitdem hat es in Seeligstadt wiederholt gebrannt. Das Feuer im Jahre 1881, welches den ganzen Ort zu vernichten drohte, wurde übrigens durch eine große Backdöse, die eine Frau auf dem Bergrande hinter dem Erbgerichte drehte, zum Stillstand gebracht. (Näheres a. a. O. S.90 f.)

Quellen: