<<< zurück | Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete | weiter >>>

Ein Weib zu Sebnitz wird bezaubert und gebiert vier stumme Kinder

  M. I, Nr. 38; 
  Weck, Dresdner Chronik, S. 542; 
  Gräße, 2. Auflage, Bd. I, S. 92. 
  Ende des 19. Jahrhunderts noch im Volksmunde bekannt.

Ungefähr um die Mitte des 16. Jahrhunderts gebar die Peter Hellin oder Strohbachin zu Sebnitz, nachdem sie schon vorher einen gesunden Knaben zur Welt gebracht, vier stumme Knaben hintereinander. Nach angestellter Erkundigung ergab sich, daß sie um geringer Ursachen und Feindschaft halber von einer Zauberin namens Helene Weidemann von Glashütte dermaßen behext worden war. Die Hexe wurde, nachdem sie in der Tortur diese und ähnliche Schandtaten gestanden und auch sonst bekannt hatte, daß sie in ihrer Jugend von einem Mönche zu Kamenz die Zauberkunst gelernt und dieselbe 27 Jahre lang getrieben, am 20 Juli des Jahres 1585 vor dem Wilsdruffer Tore zu Dresden verbrannt. (Vgl. Götzinger, Geschichte des Amtes Hohenstein, 1786, S. 363.)

Anm.: In anderen historischen Quellen heißt die „Hexe“ Heidine Weidemann

Quellen: