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Der Drache bei Gottleuba und in Langenhennersdorf

  M. II, Nr. 402; 
  nach Dr. Lincke in "Über Berg und Tal" Bd. VI, S. 217.

In einem Dorfe bei Gottleuba lebte einst eine Familie, deren eine Tochter einst ein gewisser N. aus einem Nachbarorte heiraten wollte. An einem Sonnabende nun, dem Tage vor der Hochzeit, geht der Bräutigam ins Haus seiner Braut, sieht niemanden und ruft „Pauline“. Da ruft seine Braut ihm aus dem Keller zu, er solle herunterkommen, sie sei unten. Wie er nun herunterkommt, reicht sie ihm eine „feurige Katze“ mit langem Schwanze entgegen. Da fürchtet sich der Bräutigam und die Heirat wurde rückgängig gemacht. - Die feurige Katze aber ist der Drache gewesen. Die Familie galt auch als sehr reich.

Der Drache ist auch in Rosenthal gesehen worden. Wird er zu heiß gefüttert, so zündet er das Haus an; deshalb muß er mit Semmelmilch gefüttert werden. In Langenhennersdorf sah eine Magd aus Rosenthal einst in der Mühle ein schwarzes Hühnchen in der Scheune sitzen. Als sich das Mädchen fürchtete, sagte die Bauersfrau: „Laß es nur gehen, das Hühnchen tut dir nichts.“ Das war aber auch der Drache.

Vgl. zu dieser und den folgenden Sagen: M. II, Nr. 393 - 413.

Quellen: