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Der gespenstige Jäger zu Dittersbach

  Nach der Erzählung eines glaubwürdigen Mannes (im Jahre 1888), der in seinen jungen Jahren 
  lange auf dem Dittersbacher Hofe beim Herrn von Quandt gedient hat, 
  bei Störzner Der Karswald, Dresden1929, S. 29.

Eines Abends saß der frühere Schloßherr zu Dittersbach, Johann Gottlob von Quandt, bis gegen Mitternacht in seinem Arbeitszimmer. Da öffnete sich plötzlich die Tür, und herein trat ein schmucker Jäger mit einem federgeschmückten Hute auf dem Kopfe. Herr von Quandt hält den Eintretenden im ersten Augenblick für seinen eigenen Jäger und spricht verwundert zu ihm: „Aber Berthold, was willst du noch in so später Stunde bei mir?“ Doch der Fragende erhält keine Antwort. Der Angeredete kommt vielmehr auf ihn zu, streift ihn und verschwindet durch die verschlossene Tür an der hinteren Wand des Zimmers. Die Kleider des Jägersrauschten wie Seide. - Der Erzähler selbst will dem gespenstigen Jäger nachts im Schloßhofe mehrmals begegnet sein.

Quellen: