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Die nackichte Jungfer

  Buchhäuser, D. Chur.-Sächs. Vest. Königst. 1710. S. 29.

Im Jahre 1643 hat sich ein stark Donnerwetter über dem Königsteine entladen. Eine Säule aber in der großen Hofstube ist von ihren Zierraten entkleidet und geschälet worden, und als Se. Kurfürstl. Durchlauchtigkeit Johann Georg I. bei Dero oftmaliger Anwesenheit solches gesehen, hat er mit thränenden Augen diese Worte von sich hören lassen:

Da stehet die nackichte Jungfer,
Da siehet man, wer Herr ist!„

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke