<<< zurück | Sagenbuch der Sächsischen Schweiz | weiter >>>

Die Pest in der oberen sächsischen Schweiz

Vor alten Zeiten hat einmal die Pest in den Orten der oberen sächsischen Schweiz furchtbar gehaust, daß nicht Hände genug waren, die Toten alle zu begraben. Stolzenhain (am Fuchsbache bei Kunnersdorf) ging damals ganz zu Grunde und auch Reinhardsdorf, das ursprünglich Fichtendorf geheißen haben soll (jetzt noch der Gasthof zu den drei Fichten), ist durch die Pest rein ausgestorben, woher auch der Name stammt. Als endlich viele Orte ganz entvölkert waren und das Wüten der Pest aufgehört hatte, hat man ein Lob- und Dankfest abgehalten und alle Jahre diesen Tag festlich begangen. Davon kommen aber die sog. Lobetänze her.

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke