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Walensagen - 2. Sage

  C. G. L. C. F. (Christian Lehmann), Nachricht von Walen, Frankfurt und Leipzig 1764, S. 45 und 62.

„Hohenwald. Ich, Bastian Derßo von Venedig, bekenne vor jedermänniglich, daß ich beym Hohenwald bey Neustädtlein und einem Dorfe Neukirch und an Bischofswerda bey Psüßen, die nicht weit liegt von Ottendorf - wohl mitten am Berge, und bey der Pfütze stehet eine Tanne, da habe ich dareingehauen drey Kreuze, und mitten unter der Tanne, da die Pfütze, ist groß Gut; vom Goldbergwerk niederwärts magst Du auch waschen.„ „Neustadt bey Bischofswerda gelegen. Relation: Ich, May Nicolaus Schlaßkan, thue kund frommen Leuten, daß ich allda mein Gut vom Hohenwalde geholet auf dem Falkenberge, der Hohewald genannt, drey Meilen von Bautzen, bey Neukirchen gelegen. Darauf findet man viel Gesteine nach einander liegen wie eine Mauer, das ist zu alleroberst, und wohl mitten auf dem Berge gegen Mittag bey Ottendorf, da ist eine Pfütze, hat roth Wasser, darinnen ist groß Guth, und niederwärts wohl gelegen ein Gewand breit da ist Gruben vermacht, darinnen ist viel Gold denn um die Oberhand bey dieser Grube ist viel Gehölze niedergefallen, es stehet eine Tanne dabey, und ist gehauen ein Kreuz, und gegen diesem Baum über liegen drey Steine auf einander gelegt, ist auch ein solch Kreuz, darunter ist die Grube wohl vermacht, eines Knies tief mit Erde und viel Steine darauf geworfen. Das ist geschrieben 1427.“

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke