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Dr. Fausts Höllenzwang

  Gräße, Bd. II. S. 15. Anmerkg.

Ein Maurer auf einem Dorfe bei Pirna fand beim Einreißen eines Hauses unter dem Dache einen Höllenzwang; das ist ein Buch, in dem die Kunst gelehrt wird, Geister zu zitieren, ja selbst den Teufel sich dienstbar zu machen, was der berüchtigte Dr. Faust auch mit Hilfe dieses Buches bewirkt haben soll. Der Maurer steckte das Ding ein und konnte es dann nie wieder los werden; selbst in der Kirche hatte er es statt des Gesangbuches in der Hand. Endlich sagte ihm ein Schäfer, er solle es über ein Haus werfen. Dies that er, und nun erst ward er das Buch los.

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke