Der Pfahlborn und die Dreiherrnbuche bei Guntersberge

  Thüringen und der Harz, VIII, p. 224.

Merkwürdig ist der eine halbe Stunde hinter Friedrichshöhe bei Guntersberge liegende eiserne Pfahlborn und die Dreiherrnbuche. Die Grenzen von Anhalt, Braunschweig (Reinstein), Stollberg und ehedem auch Hohestein liefen nämlich hier in so schmalen Streifen an einem Borne zusammen, daß nach der Sage die Herren dieser vier Länder einst Jeder einen eisernen Pfahl in sein Land geschlagen, dann eine Tischplatte darüber gelegt und alle dann zusammen gegessen haben, doch so, daß Jeder in seinem Lande saß. So erzählt es das alte 1608 geschriebene Saulbuch. Als aber Hohestein später ausstarb und die vier Grenzen nun in drei zusammenfielen, auf welcher Stelle ehedem eine starke Buche stand, die Dreiherrnbuche genannt, so hat die spätere Sage den oben erzählten Vorfall nachher an diese Buche verlegt.

Quellen:

• Dr. August Witzschel: Sagen aus Thüringen. Meersburg und Leipzig 1930