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Das Nonnenkloster

  K. Aue.

In dem Hause der Rittergasse, in welches 1511 das früher dem Kornhause gegenüber befindliche Nonnenkloster verlegt wurde, soll es auch umgehen. Da sind mehrere sonderbare Gemächer, in denen sich zuweilen ein Hahn und ein großer Kater neben einander schreitend zeigen. Man weiß nicht, woher sie kommen und wohin sie gehen. Ein schöner großer Keller ist da, in den aber seit Menschengedenken Niemand gekommen ist, denn er ist verschüttet, und die Bewohner sind gezwungen, sich mit schlechten zu begnügen, in denen sich oft Wasser sammelt. Dieser Keller ist aber verschüttet, weil er der Herd des Spukes im Hause ist. Es liegt ein Schatz dort, der von einem schwarzen gräulichen Hunde bewacht wird, den man manchmal in früheren Zeiten gesehen hat. Das Haus gehörte noch zu Anfang dieses Jahrhunderts einer alten Familie, die nie dahin zu bringen war, jenen großen Keller zu öffnen, so sehr sie von den Hausgenossen gebeten wurde, und noch heute ist jener Keller unzugänglich.

Quellen: