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Der weiße Hase in Dreitzsch

Vor vielen Jahren brach einmal auf dem Rittergute Dreitzsch unter dem Vieh eine Seuche und ein Sterben aus. Der Pächter des Ritterguts ließ einen weisen Mann kommen, der durch allerlei Mittel die Seuche verbannte und dem Sterben Einhalt that, zugleich aber auch dem Pächter gebot, ein Jahr lang nicht über Sonnenuntergang außerhalb seiner Wohnung zu bleiben. Der Pächter folgte lange Zeit diesem Gebote und begab sich allezeit noch vor Untergang der Sonne in seine Wohnung. Eines Tages kam aber sein Bruder aus weiter Ferne zum Besuche nach Dreitzsch und dieser wußte den Pächter zu bewegen, mit ihm nach Sonnenuntergang noch in das Wirthshaus zu gehen. Als der Pächter nach einigen Stunden in sein Hans zurückkehrte, war das sämtliche Vieh gestorben und auch der Pächter starb noch in derselben Nacht unter heftigen Schmerzen.

Seit dieser Zeit läßt sich bisweilen auf dem Rittergute Dreitzsch ein weißer Hase, nach anderer Erzählung ein schwarzer Hund sehen, und so oft man auch nach demselben geschossen hat, so ist derselbe doch niemals getödtet oder nur verlegt worden.

Quellen: