<<< zurück | Sagen aus Thüringen - Orts- und Volkssagen | weiter >>>

Das Jüdenschloß bei Neustadt

An dem Wege von Linda nach Moderwitz bei Neustadt a . d. Orla liegt ein Feld, das „Jüdenschloß „ genannt. Dort, erzählt die Sage, hat vor Zeiten ein Kloster gestanden. Ein Einwohner aus Moderwitz ging diesen Weg von Linda nach Hause. Als er an das Jüdenschloß kommt, erblickt er dort ein hohes Gebäude mit erleuchteten Fenstern. Erschrocken und neugierig zugleich, geht er auf das Gebäude los, die Thür öffnet sich dem Drucke seiner Hand und er tritt in die weiten Räume eines Klosters. Nachdem er sich in dem ganzen großen Gebäude umgesehen hat, ohne auch nur ein einziges lebendes Wesen zu gewahren, betritt er auch den Klostergarten. Dieser ist hell erleuchtet, viele Mönche gehen in demselben umher und betrachten verwundert den Fremdling, aber dieser kehrt sich nicht weiter daran, sieht sich überall im Garten um und verläßt dann das Kloster. Kaum ist er einige Schritte gegangen, so sieht er sich noch einmal um, da ist aber das hellerleuchtete Kloster völlig verschwunden.

Quellen: