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Landgraf Konrad thut Buße und wird Hochmeister der deutschen Herren

  Schlorff Bl. 90a-b.

Als man zählte nach Christus Geburt 1233 Jahre, da reueten den Landgrafen Konrad seine Sünden, die er in so schrecklicher Weise begangen hatte, und er zog nach Rom zum Papst Gregorius und gab dort große Almosen. Der Papst löste ihn selber von seinen Sünden, setzte ihm aber zur Buße, sich mit den Leuten, deren Verwandte er erschlagen oder verbrannt hatte, auszusöhnen, auch sollte er sich in einen Orden begeben, und weil er die Kirchen zerstört hatte, den Münster wieder erbauen und mit seinem Gute die Gotteshäuser reichlich begaben.

Das Alles hat er nachher gethan. Er söhnte sich mit den Leuten aus, gab den Zehnten von seinen Dörfern und Gerichten dem Stifte zu Fritzlar, den sie daselbst noch haben. Zu Eisenach bauete er das Predigerkloster in St. Johannes Ehre, dessen Münster er zu Fritzlar zerstört, und der heiligen Elisabeth, die er nach seines Bruders Tode gar übel behandelt hatte; er selbst aber begab sich in den Orden der deutschen Herren und ward ihr Hochmeister. Den Hof zu Griffstädt gab er zu dem Spital in Marburg. Er starb nach Christi Geburt im 1240. Jahre und ward begraben zu Marburg.

Quellen: