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Die zwölf deutschen Schüler

  Falkenstein thür. Chronik I, 218 .
  Ders. Historie von Erfurt S. 8 f.

Der König in Frankreich hatte zwölf Studenten, die wurden „deutsche Schüler“ genannt und hiessen alle Johannes. Diese fuhren auf einer Glücksscheibe in der ganzen Welt herum, konnten also in vier und zwanzig Stunden alles erfahren, was in der ganzen Welt passirte, und das berichteten sie dem Könige. Der Teufel aber liess alle Jahre einen davon herunter fallen und nahm ihn zum Zolle. Den lezten davon liess er auf den Petersberg bei Erfurt fallen, der hiess zuvor „Berbersberg„. Der König war bekümmert wo doch der letzte hingekommen wäre, und da ers erfuhr, dass es ein schöner Berg sei, liess er eine Capelle bauen und nannte sie Corporis Christi; sette auch einen Einsiedler hinein. Es war aber lauter schiffreiches Wasser da und nichts angebaut.

An der Capelle hing eine Laterne, nach der sich die Leute richteten. Endlich wurde das Wasser an der Sachsenburg abgestochen. Die Laterne liegt unten in der Capelle, die hat ein doppeltes Gewölbe.

Quellen: