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Das Kellermännchen

  Prätorius Weltbeschr. I, 172 f. 319 f.
  Grimm deutsche Sagen I, 40. S. 50 .

In Lügen hat sich folgendes zugetragen. In einem Hause lief ein kleines Männlein aus dem Keller hervor und sprengte vor dem Hause Wasser aus einer Gelte oder goss es aus. Darauf lief es wieder stillschweigend nach dem Keller, die Magd aber, die gerade zugegen war, fürchtete sich, fiel nieder auf ihre Knie und betete einen Psalm. Da fiel das Männlein zugleich mit ihr nieder und betete so lange als die Magd. Nicht lange nachher kam eine Feuersbrunst in dem Städtlein aus und mehrere neu erbaute Häuser wurden in Asche gelegt, aber jenes Haus blieb unverletzt. Nach solchem Begebniss soll das Männchen noch einmal erschienen sein und Wasser gesprengt haben, allein es erfolgte an selbigem Orte nichts darauf.

Quellen: