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Perchtha lässt sich den Wagen verkeilen

  Grimm Mythol. 3. Asgbe. S. 252 f.
  Börner Volkssagen aus dem Orlagau S. 173–183.

Ein armer Bergmann kehrte in der Perchthennacht von Bucha nach König zurück. Auf dem Kreuzwege trat ihm Perchtha drohend entgegen und verlangte, dass er ihren Wagen verkeilen solle. „ Ach gute Frau,“ flagte der Mann, „ich verstehe nichts vom Fuhrwerke und bin ein armer Bergmann; habe auch weder Holz noch ein Messer bei mir. „Perchtha aber reichte ihm beides und so schnitzte er, so gut es gehen wollte, einen Keil und passte ihn in Perchtha's Wagen ein, die ihm die abgefallenen Späne als Lohn für seine Willfährigkeit und Arbeit schenkte. Er las dieselben sorgsam auf, Perchtha selbst war ihm dabei behilflich und zu Hause zog er in Perchtha's Gabe Gold in Menge aus allen Taschen.

Dasselbe begegnete zwei Bauern aus Jüdewein, die sich im Köstizer Bierkruge auf Perchtenabend verspätet hatten. Sie waren noch nicht weit gegangen, da kommt Perchtha auf einem Wagen gefahren und ruft sie an, sie sollten ihr einen Pflock in die Wagendeichsel machen. Der eine Bauer hatte ein Messer und mit Holz half Perchtha aus, der Pflock wurde eingepasst und der hilffertige Mann trug einige Goldstücke im Schuh als Lohn nach Hause.

Quellen: