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Die güldene Kirche bei Glasbach

  Mündlich.

Im engen Schwarzathale liegt zu beiden Seiten des Flusszes das Dörfchen Glasbach. Ueber demselben erhebt sich ein steiler Berg, auf dessen Gipfel der Granit zu Tage geht. Diese Granitkuppe, in der ein alter Stollen sich befindet, heisst die güldene Kirche. Davon erzählen die Leute folgende Sage.

Ein Mann aus Obstfelderschmiede ging einmal zur Kirche nach Mellenbach; sein Söhnchen folgte ihm. Das Kind blieb aber zurück, und als der Vater aus der Kirche nach Hause kam, war es verschwunden. Viele, viele Jahre später kam ein Mann nach Obstfelderschmiede und erzählte, er sei jener Knabe, der von seinem Vater beim Kirchgange weggelaufen und in die güldene Kirche gerathen sei; erst jetzt habe er wieder herauskommen können und finde nun Niemanden von seinen Eltern und Verwandten mehr am Leben. In jener Kirche aber sei alles von Gold.

Quellen: