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Die Farnröder Neujahrsänger

  Mündlich

Dasselbe ist auch den Farnröder Neujahrsängern begegnet. Als diese noch in der Seebach singen durften, kamen sie einmal überein, der Prinzessin im Wittgenstein zum Neujahr zu singen. Nacht, Schnee und Kälte hielten sie nicht ab, einen schönen Choral anzustimmen und durchzuführen. Als sie damit fertig waren, stand vor ihnen ein Männlein und reichte jedem ein grosses Stück Fleisch dar. Dieser Braten mochte ihnen wohl bedenklich vorkommen, denn alle liessen ihn unberührt, nur einer langte fast gedankenlos sein Messer aus der Tasche, schnitt sich ein kleines Stück von dem Fleische ab und steckte es mit dem Messer in die Tasche. Wie er am andern Morgen die Kleider wieder anziehen will, war die Tasche, in welche er Fleisch und Messer gesteckt hatte, gewaltig schwer, er greift hinein und zieht statt des Fleisches ein Stück gediegenes Geld heraus. So war ihm von der Prinzessin das Singen gelohnt werden; die andern hatten freilich ihren schweren Aerger.

Quellen: