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Der Silberbrunnen

  Limberg das lebende und schwebende Eisenach S. 24.

Nicht weit von der Höhle der verfluchten Jungfer ist auch der Silbergraben und darin war sonst eine Quelle, die zu Zeiten Silber ausgeworfen hat. Ein armer Bürger und Leinweber in Eisenach kommt einmal zu dieser Quelle und findet da einen Klumpen Silber. Diesen Fund trägt er zu einem Schlosser vor dem Nicolaithore, Rauchmaul geheissen, der ihm fünfzig Thaler dafür giebt, auch gut bewirthet, dabei aber die Bedingung macht, dass er ihm auch den Ort zeige, wo er den Schatz gefunden. Dieses geschah. Darauf ist der Schlosser allein hingegangen und hat auch einen Klumpen Silber gefunden; wie aber der Leinweber wieder hinkommt, um etwas weiteres zu holen, hat er wahrgenommen, dass die verfluchte Jungfer mit ihrem seidenen Wams die Quelle verstopft hat. Darauf hat man angefangen das seidene Wams durch fleissiges Nachgraben zu suchen und die verstopfte Silberquelle wieder zu eröffnen, aber Niemand hat die rechte Spur finden können.

Quellen: