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Kaiser Friedrich II. und die heil. Elisabeth

  Fortsetzungen zum Zeitbuch des Eike von Repgow, herausgegeben von Massmann. Stuttgart 1857 S. 498.
  Vgl. Cod. Palat. Nr. 105. Fol. 21 u. 34. bei Simon Ludwig VI. und die heil. Elisabeth S. 255.

Nach dem Tode des Landgrafen Ludwig von Thüringen wollte der Kaiser Friedrich die heil. Elisabeth zu seiner Gemahlin haben. Aber sie weigerte sich dessen und wies den Kaiser ab um Gottes willen, denn sie wollte keusch bleiben. Der Bischof von Babenberg lag ihr sehr an mit Bitten und mit Drohungen, dass sie den Kaiser nehmen sollte. Sie sprach: „geschieht es, dass man mich zwinget, dass ich den Kaiser nehmen muss, so schneide ich mir selber die Nase ab. “ Da musste der Kaiser und die Herren davon abstehen. Nach Jahren starb die heilige Elisabeth und ward begraben zu Marburg. Und als man sie erhub, kam ein Kardinal dahin und der Bischof von Mainz und viele Prälaten, auch der Kaiser Friedrich kam mit etlichen Fürsten und vielen Herren. Als nun die heilige Frau erhoben ward, sprach der Kaiser: „weil es nicht sollte sein, dass ich sie in ihrem Leben krönte, will ich sie im Tode krönen,“ nahm die Krone von seinem Haupte und wollte sie der heiligen Frau Elisabeth aufsetzen. Darob strafte ihn der Bischof von Mainz mit Worten, das machte den Kaiser zornig und er schlug den Bischof an den Hals. Das ward dem Pabst Gregorius zu wissen gethan und so erhob sich zuerst die Zweiung zwischen dem Kaiser und dem Pabste und seinen Bischöfen und sie währte bis zum Pabst Innozentius, der den Kaiser vertrieben haben wollte und in den Bann that.

Quellen: