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Elisabeth's Aermel

  Rebhan histor. eccl. Isen. p. 53 .
  Justi Leben der heil. Elisabeth S. 60 .

Elisabeth ging an einem Pfingstfeste von der Wartburg herab nach Eisenach in die Kirche. Sie hatte kostbare Kleider angethan und war reich geschmückt mit Gold und Edelsteinen. Auf diesem Wege begegnet ihr ein Bettler und bittet sie um ein Almosen, weil sie aber eben nichts bei sich hatte, was sie ihm füglich geben konnte, nahm sie von ihrem Kleide einen werthvollen, kostbaren Aermel und gab ihn dem Bettler. Dieses hatte ein Ritter gesehen und alsbald ging er hin zu dem Bettler und kaufte ihm den Aermel ab. So oft dieser Ritter nachher eine Lanze zu brechen hatte in einem Ritterspiel, band er jedesmal jenen Aermel an seinen Helm und ging aus jedem Kampfe und Stechen als Sieger hervor.

Als die heil. Elisabeth aus der Kirche wieder zurück auf die Wartburg kam, fragte ihre Schwiegermutter, wohin der eine Aermel gekommen wäre; aber durch Gottes Fügung hatte die fromme Fürstin sogleich einen andern Aermel an ihrem Kleide.

Dasselbe wird auch von einem Handschuh der heil. Elisabeth erzählt, der nachher einem Ritter auf einem Kreuzzug gute Dienste that.

Quellen: