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Ludwigs Leichnam wird von seinen Rittern zu Grabe getragen

  Bange thür. Chron. Bl. 64 f.
  Joh. Rothe dür. Chron. S. 295 f.
  Historia de Landgrav. ap. Eccard. p. 380, 12-34. ap. Pistor. c. 21

Eine andere Sage berichtet folgendes:

Als dem eisernen Landgrafen die Zeit seines Todes nahete und er krank auf der Neuenburg zu Bette lag, entbot er zu sich seine Ritterschaft, die ihm widerspänstig gewesen, und sprach zu ihnen: „ich weiss, dass ich sterben muss und mag dieser Krankheit nicht genesen. Darum gebiete ich euch, so lieb euch euer Leben ist, dass ihr mich, wenn ich gestorben bin, mit aller Ehrwürdigkeit begrabet und mich auf euern Schultern von hinnen bis gen Reinhardsbrunn traget.“ Solches mussten sie ihm geloben bei ihrem Eide und ihrer Treue, denn sie fürchteten ihn mehr als den Teufel.

Und sie leisteten, was sie gelobt und versprochen hatten. Denn als der Landgraf gestorben war, trugen sie ihn weiter als zehn Meilen Wegs auf ihren Schultern nach Reinhardsbrunn, denn sie waren in Angst und Furcht, dass er noch lebend wäre und sie nur versuchen wollte oder dass seine Söhne es an ihnen rächen würden, wenn sie ihr Gelübde nicht hielten. Das Begräbnis aber wurde von dem Erzbischof Wichmann zu Magdeburg herrlich und schön vollzogen in Gegenwart vieler Fürsten und Herrn und unzähligen Volkes, das herbeigekommen war, Pfaffen und Laien. Der Landgraf wurde begraben beim Altare des heil. Kreuzes in der Kirche zu Reinhardsbrunn.

Quellen: